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Version vom 7. September 2022, 07:13 Uhr
Sprachzwang
Sprachzwang ist eine Maßnahme im Rahmen der Sprachpolitik, die eine Minderheit oder Mehrheit zur Erringung, Förderung oder Erhaltung von Macht einsetzt.
Sprachzwang kann verschiedene Ausprägungen annehmen. Die strengste Form des Sprachzwangs ist die Vorschrift zur Verwendung einer einzigen Sprache und das Verbot der Nutzung anderer Sprachen.
Beispiele für Sprachverbote in Europa
- in Spanien unter der Francodiktatur, die Spanisch (Castellano) verbindlich vorschrieb und andere in Spanien gesprochene Sprachen zeitweise verbot [1]
- in der Ukraine [2], in der der Gebrauch des Russischen verboten wird
- In Norwegen, wo es ein Sprachverbot für Samisch an den Schulen bis 1958 gab
- Vermutlich gibt es Beispiele aus Ex-Jugoslawien
Weltweit sind bekannte Beispiele
- die Umerziehung von Indianern im nördlichen Amerika [3]
- die Umerziehung von Aborigines in Australien
- Taiwan
Sprachzwang kann abseits von Verboten auch abgeschwächter ausgeübt werden
- Zulassung nur einer Sprache für Dokumente und im Verkehr mit Behörden
- Schulunterricht ausschließlich oder hauptsächlich in nur einer Sprache [4]
- Verbannung unerwünschter Sprachen aus dem öffentlichen Raum
- Einsprachige Verkehrsregelungen und Straßenbeschilderungen
- Strafbewehrte Sprachvorschriften für Firmen [5]
Unterschwellige Maßnahmen
- Positive Mitteilungen in Zwangssprache, negative in unerwünschter Sprache
- Nutzung unerwünschter Sprache mit (u.a. bürokratischem) Aufwand verbinden.
Gendern
Gendern und PC sind auch eine Form des Sprachzwangs, sollten aber woanders definiert werden. Hier nur erste unzureichende Ansätze.
Gendern wird von deren Vertretern und in Wikipedia (Stand August 2022) häufig als geschlechtergerechte Sprache verklärt.
Die Durchsetzung auch gegen die überwältigende Mehrheit soll erreicht werden u.a. durch
- Behörden- und Firmenvorschriften
- prüfungsrelevante Pflicht bei Universitäsexamen
- Praxis im öffentlichen Rundfunk
PC political correctness
Mit PC werden stets neue moralisch und politisch motivierte Sprachverbote auferlegt in der Absicht, das Denken in eine bestimmte Richtung zu lenken und von wirklich wichtigen Themen abzulenken. Framing.
Ein Beispiel: Während in der Sendung [planet wissen], einer Sendung von ARD-Anstalten, mit der letzten Aktualisierung vom 16.12.2020 noch die Worte "Indianer"/"indianisch" usw. verwendet werden, veröffentlicht der Stern am 25.08.2022 in einem Beitrag über die Winnetou-Debatte dazu, das Wort "Indianer" völlig zu vermeiden und es überall durch "indigene Völker" zu ersetzen. Die ARD will keine Winnetou-Filme mehr zeigen.
Verweise
- ↑ ["Katalanisch - eine Sprache in Europa"] ist eine auf Deutsch herausgegebene Broschüre von der Generalitat de Catalunya, Departament de la Vicepresidència, Secretaria de Política Lingüística-
Auf den Seitem 14 und 15 kann man lesen: "Während der auf den spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) folgenden Diktatur der Jahre 1939 bis 1975 wurde die Verwendung des Katalanischen in der Öffentlichkeit systematisch verfolgt, besonders streng in den 40er und 50er Jahren."
Das Verbot wurde in den 50er Jahren geringfügig gelockert.
Neben Katalan wurden auch andere spanische Regionalsprachen wie Baskisch, Galicisch, Valenciano etc. mit Verboten und anderen Methoden des Sprachzwangs belegt. - ↑
Die Verfassungen der Ukraine, der Volksrepublik Lugansk und der Volksrepublik Donetzk spiegeln das demokratische Verhältnis zu den Sprachen der Bevölkerung wider:
Lt. Volkszählung von 2001 haben 29,6% der Ukrainer als ihre Muttersprache Russisch angegeben. Dennoch sieht die Verfassung der Ukraine nur eine einzige Amtssprache vor: Ukrainisch. Die Verfassungen der Donbassrepubliken sehen zwei Amtssprachen vor, Russisch und Ukrainisch, obwohl die Russischsprecher eine überwältigende Mehrheit bilden. - ↑ Planet Wissen (Stand 16.12.2020) berichtet über die [Indianer Nordamerikas] unter dem Stichwort "Amerikanisierung": " In der schulischen Erziehung wurde das Verbot der indigenen Sprachen und Gebräuche verschärft ..."
- ↑
Die Forderung von Katalanen, in katalonischen Schulen wenigstens einen Anteil von 25% auf Spanisch zu unterrichten, wird von Separatisten als Angriff auf die katalanische Sprache verstanden.
Die spanische Zeitung El Mundo berichtet am 9.12.2021: "El consejero de Educación de la Generalitat ha decidido alentar las manifestaciones que el independentismo más radical ha convocado este viernes a las puertas escuela de Canet de Mar para amedrentar a la familia del niño de cinco años que podrá recibir un 25% de clases en castellano por orden judicial." (Der Bildungsminister der Generalitat hat beschlossen, die Demonstrationen zu unterstützen, zu denen die radikalste Unabhängigkeitsbewegung für diesen Freitag vor den Toren der Schule von Canet de Mar aufgerufen hat, um die Familie des fünfjährigen Jungen einzuschüchtern, der aufgrund eines Gerichtsbeschlusses 25 % seines Unterrichts auf Spanisch erhalten soll.)
Obwohl sowohl das spanische als auch das katalanische höchste Gericht beschlossen haben, in Katalonien 25% Minimum Unterricht in Spanisch zu gewähren. weigert sich die katalanische Regierung, das zuzulassen und sucht nach Auswegen. So drohte am 22.01.22 der katalanische Präsident Pere Aragonès, sich dem Urteil nicht zu beugen und befahl: ["El catalán no se toca!"] (Katalan bleibt unangetastet) - ↑ Artikel 32 Absatz 3 Lengua catalana bestimmt: "Die Beschilderung und die fest angebrachten Plakate mit allgemeinen Informationen sowie die Dokumente, die den Nutzern und Verbrauchern in öffentlich zugänglichen Einrichtungen angeboten werden, müssen zumindest in katalanischer Sprache abgefasst sein. Diese Regel gilt nicht für Marken, Handelsnamen und Zeichen, die durch gewerbliche Schutzrechte geschützt sind." Jeder Widerstand wird mit Strafen geahndet: "Die "beschämenden" Bußgelder in Katalonien: 249 Strafen in Höhe von 343.140 Euro, weil die Firmenbeschriftung nicht mindestens auf Katalan geleistet wurde"