Stepan Bandera: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(+ Karte) |
||
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Stub}} |
{{Stub}} |
||
Stepan Bandera * 1. Januar 1909 in dem Dorf Staryj Uhryniw, im heutigen westukrainischen Rajon Kalush, Galizien, damals Österreich-Ungarn; † 15. Oktober 1959 in München) |
Stepan Bandera * 1. Januar 1909 in dem Dorf Staryj Uhryniw, im heutigen westukrainischen Rajon Kalush, Galizien, damals Österreich-Ungarn; † 15. Oktober 1959 in München) |
||
⚫ | |||
Stepan Bandera war seit 1933 Chef der „[[Organisation Ukrainischer Nationalisten]]“ (OUN). 1935 erklärte er vor einem Gericht in Polen, seine Idee sei so groß, dass zu ihrer Verwirklichung „nicht Hunderte, sondern Tausende von Menschen geopfert werden müssen.“ |
Stepan Bandera war seit 1933 Chef der „[[Organisation Ukrainischer Nationalisten]]“ (OUN). 1935 erklärte er vor einem Gericht in Polen, seine Idee sei so groß, dass zu ihrer Verwirklichung „nicht Hunderte, sondern Tausende von Menschen geopfert werden müssen.“ |
||
Zeile 6: | Zeile 7: | ||
Die OUN kollaborierte mit dem Dritten Reich. Von den Nazis erhofften sie sich – vergeblich – die Unabhängigkeit der Ukraine. Aufgrund dieser Differenzen kam Bandera im Juli 1941 in sogenannte „Ehrenhaft“ im KZ Sachsenhausen. Ende September 1944 wurde er entlassen und beteiligte sich am Aufbau eines „Ukrainischen Nationalkomitees“, das am 12. März 1945 in Weimar vorgestellt wurde, um Ukrainer für den „Endkampf“ gegen die Sowjetunion zu motivieren.<ref>9.5.2022, NDS: [https://www.nachdenkseiten.de/?p=83660 Andrij Melnyk und sein Faible für Stepan Bandera und Asow]</ref> |
Die OUN kollaborierte mit dem Dritten Reich. Von den Nazis erhofften sie sich – vergeblich – die Unabhängigkeit der Ukraine. Aufgrund dieser Differenzen kam Bandera im Juli 1941 in sogenannte „Ehrenhaft“ im KZ Sachsenhausen. Ende September 1944 wurde er entlassen und beteiligte sich am Aufbau eines „Ukrainischen Nationalkomitees“, das am 12. März 1945 in Weimar vorgestellt wurde, um Ukrainer für den „Endkampf“ gegen die Sowjetunion zu motivieren.<ref>9.5.2022, NDS: [https://www.nachdenkseiten.de/?p=83660 Andrij Melnyk und sein Faible für Stepan Bandera und Asow]</ref> |
||
Mehrere ukrainische rechte Parteien und Gruppierungen wie „Swoboda“ oder |
Mehrere ukrainische rechte Parteien und Gruppierungen wie „Swoboda“ oder „Rechter Sektor“ verehren Stepan Bandera als Nationalhelden. In zahlreichen Städten wurden Straßen nach ihm benannt, Denkmäler und Museen errichtet. Hier rechts eine Gedenktafel mit Reliefbild in seiner Heimatregion Kalush in der Stefan Bandera Straße 10. <ref> Denkmalliste der Stadt Kalush, Eintrag Nr. 46, Степана Бандери https://kalushcity.if.ua/page/category/perelik-pz </ref> |
||
[[Datei:Zhovkva-greetings gate 1941.jpg|mini|Tor Schloss Zholkovsky bei Lviv, 1941, Inschrift: "Heil Hitler! Heil (slawa) Bandera! Lang lebe der Ukrainische Unabhängige Staat! Lang lebe unser Führer S. Bandera“.]] |
|||
⚫ | |||
{| |
|||
|+ |
|||
|- |
|||
| Die Karte der Ehrenbürgerschaften Stepan Banderas in der Ukraine zeigt eindrücklich, dass Bandera insbesondere in der Westukraine verehrt wird. |
|||
|- |
|||
| [[Datei:Karte der Ehrenbürgerschaften bandera.JPG|mini|left]] |
|||
|} |
|||
Zeile 18: | Zeile 27: | ||
* Franziska Bruder: “‘Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!‘ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1928-1948“ (Metropol-Verlag 2006) |
* Franziska Bruder: “‘Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!‘ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1928-1948“ (Metropol-Verlag 2006) |
||
* Grzegorz Rossolinski-Liebe: „Stepan Bandera: The Life and Afterlife of a Ukrainian Nationalist. Fascism, Genocide and Cult“ (Ibidem-Verlag 2014). |
* Grzegorz Rossolinski-Liebe: „Stepan Bandera: The Life and Afterlife of a Ukrainian Nationalist. Fascism, Genocide and Cult“ (Ibidem-Verlag 2014). |
||
{{refs}} |
|||
[[Kategorie:Ukraine]] |
[[Kategorie:Ukraine]] |
Aktuelle Version vom 5. Juni 2022, 14:23 Uhr
Stepan Bandera * 1. Januar 1909 in dem Dorf Staryj Uhryniw, im heutigen westukrainischen Rajon Kalush, Galizien, damals Österreich-Ungarn; † 15. Oktober 1959 in München)
Stepan Bandera war seit 1933 Chef der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN). 1935 erklärte er vor einem Gericht in Polen, seine Idee sei so groß, dass zu ihrer Verwirklichung „nicht Hunderte, sondern Tausende von Menschen geopfert werden müssen.“
Die OUN kollaborierte mit dem Dritten Reich. Von den Nazis erhofften sie sich – vergeblich – die Unabhängigkeit der Ukraine. Aufgrund dieser Differenzen kam Bandera im Juli 1941 in sogenannte „Ehrenhaft“ im KZ Sachsenhausen. Ende September 1944 wurde er entlassen und beteiligte sich am Aufbau eines „Ukrainischen Nationalkomitees“, das am 12. März 1945 in Weimar vorgestellt wurde, um Ukrainer für den „Endkampf“ gegen die Sowjetunion zu motivieren.[1]
Mehrere ukrainische rechte Parteien und Gruppierungen wie „Swoboda“ oder „Rechter Sektor“ verehren Stepan Bandera als Nationalhelden. In zahlreichen Städten wurden Straßen nach ihm benannt, Denkmäler und Museen errichtet. Hier rechts eine Gedenktafel mit Reliefbild in seiner Heimatregion Kalush in der Stefan Bandera Straße 10. [2]
Die Karte der Ehrenbürgerschaften Stepan Banderas in der Ukraine zeigt eindrücklich, dass Bandera insbesondere in der Westukraine verehrt wird. |
Weblinks
- 4.4.2022, DLF: Rechtsextremisten in der Ukraine und ihr Einfluss im Land
Literatur
- Franziska Bruder: “‘Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!‘ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1928-1948“ (Metropol-Verlag 2006)
- Grzegorz Rossolinski-Liebe: „Stepan Bandera: The Life and Afterlife of a Ukrainian Nationalist. Fascism, Genocide and Cult“ (Ibidem-Verlag 2014).
Quellen
- ↑ 9.5.2022, NDS: Andrij Melnyk und sein Faible für Stepan Bandera und Asow
- ↑ Denkmalliste der Stadt Kalush, Eintrag Nr. 46, Степана Бандери https://kalushcity.if.ua/page/category/perelik-pz