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Fremdgruppenhomogenitätseffekt

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Der Fremdgruppenhomogenitätseffekt ist der Effekt, dass andere Individuen gleichartiger (homogener) erscheinen, wenn sie zu einer anderen sozialen Gruppe gehören als der Beurteiler selbst.[1] Ein Maler weiß bspw. wie unterschiedlich seine Kollegen sind, während er bei Psychiatern in seiner Vorstellung von einem Klischee ausgeht. Andersherum kennt ein einzelner Psychiater die individuellen unterschiede der Anhänger seiner eigenen Berufsgruppe, sieht demgegenüber aber Maler als alle ungefähr gleich an.


Gründe

Mangelndes Wissen über die Fremdgrupe

Je nach Kontaktbarrieren oder Anfeindungen kennt der Beurteiler keinen oder nur sehr wenige Mitglieder der betreffenden Fremdgruppe. Jeder Mensch kennt zudem die Individuen seiner eigenen sozialen Gruppe besser.

Ungeübte Wahrnehmung der Fremdgruppe

Hinzukommt, dass bei einer fremden Gruppe schlechter eingeübt ist, auf welche Merkmale zu achten ist, um die Individuen zu unterscheiden. Bspw. können Menschen, die in Ländern mit wenigen Dunkelhäutigen leben, sehr viel schlechter Gesichter von Dunkelhäutigen unterscheiden und sich einprägen und führen dies meist darauf zurück, dass diese ähnlicher wären. Menschen aus Ländern mit vielen Dunkelhäutigen können diese aber sehr wohl unterscheiden, weil sie in ihrer Wahrnehmung gelernt haben, auf die entsprechenden, häufig abweichenden Merkmale zu achten.

Stereotype

Gerade, wenn es, wie oben beschrieben, an Wissen fehlt und die entgegenstehende Wahrnehmungen ausbleiben, bestimmen umso mehr die bestehenden Stereotypen das Bild eines Individuums der Fremdgruppe oder der Unterschiede der Individuen, zumal Menschen dazu neigen, Wissenslücken mit Spekulation zu füllen, um sich ein Bild machen zu können.

Konsequenzen

Zusammen mit Faktoren wie Anfeindungen, Meinungsverschiedenheiten und Ressourcenkonflikten wird der Fremdgruppenhomogenitätseffekt für Vorurteile und Diskriminierung verantwortlich gemacht.

Siehe auch

Stereotyp

Diskriminierung

Faschismus

Einzelnachweise

  1. Werth, Lioba; Mayer, Jennifer: Sozialpsychologie, Springer-Verlag 2008. ISBN 978-3-8274-1547-9.