Mitarbeit willkommen! Bitte schau unter Hilfe:Benutzerkonto oder informiere Dich über Populus.Wiki.

Bertelsmann Stiftung

Aus Populus DE
Zur Navigation springenZur Suche springen

Dieser Artikel stammt (evtl. teilweise) von Rudolph Bauer. Ähnliche Artikel enthält auch sein Buch "Kritisches Wörterbuch des Bunten Totalitarismus".

Politisch einflussreiche, demokratisch nicht legitimierte Denkfabrik in Verbindung mit dem mächtigen Welt-(medien-)Konzern Bertelsmann; steuerbegünstigt, global vernetzt. 1977 von Reinhard Mohn gegründete Stiftung mit dem offiziellen Stiftungszweck, „Reformprozesse“ und „Prinzipien unternehmerischen Handelns“ zu fördern, um eine „zukunftsfähige Gesellschaft“ aufzubauen.

Was das konkret am Beispiel der Militarisierung bedeutet, schildert eine 2014 veröffentlichte Broschüre mit dem Titel „Wir befinden uns mitten im Krieg“ (Bauer 2014). Unter Leitung der Bertelsmann Stiftung und der „Bertelsmann Forschungsgruppe Politik“ des Centrums für angewandte Politikforschung wurde 1999 das Projekt „Europas weltpolitische Verantwortung“ initiiert. Die in einem „Leitlinien-Papier“ festgelegten Ergebnisse der Beratungen des demokratisch nicht legitimierten, aber mit einem privilegierten Zugang zur Politik und zu den Medien des Bertelsmann-Konzerns ausgestatteten „Experten“-Gruppe wurde 2007 erstveröffentlicht.

Das Papier entwarf als militärische „Interventions- und Kriegsgründe“ eine Reihe von Bedrohungsszenarien, darunter: Energieknappheit, Terrorismus und Piraterie, Umweltzerstörung, die Gefährdung von „Europas Wirtschaftsordnung“, Menschenrechtsverletzungen und – Pandemien (!). Aus den Bedrohungsszenarien wurden die militärischen Leitlinien „sicherheitspolitischer Strategieplanung“ abgeleitet. Ferner wurden ein „Verteidigungsplan für die Streitkräfte“ erstellt und eine „Militarisierung der militärischen Aufgabenliste“ vorgenommen. Das Militär wurde zur „allzeit und allerorts zuständigen Ordnungsmacht“ erklärt. Die Militarisierungsagentur Bertelsmann Stiftung entwickelte nicht nur Leitlinien, sondern war aktiv beteiligt an der Verbindung von Militär und Wirtschaft sowie an der Militarisierung der Wissenschaft und der Politik.

Das Bertelsmann-Unternehmen, 1835 als Buchverlag gegründet, veröffentlichte ursprünglich religiöses Schrifttum und theologische Literatur, im Dritten Reich dann in hohen Auflagen Landser-Hefte für die „Kämpfer an der Front“. Heute beherrscht der Konzern des Mohn-„Familien“-Unternehmens – neben dem Verlagswesen im Bereich Literatur (Penguin Random House) und Musik (BMG) – das Privatfernsehen (RTL), digitale Dienstleistungen (Arvato), Marketing Services und Venture Capital Aktivitäten (Bertelsmann Investments; siehe Global Social Impact Investment Steering Group) sowie Angebote der Aus- und Weiterbildung und des Workforce-Managements (Bertelsmann Education Group).