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Trugschluss

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Ein Trugschluss ist eine fehlerhafte logische Folgerung. Dies bedeutet nicht zwingend, dass der Schlusssatz falsch ist. Es ist aber nicht zutreffend, dass der Schlusssatz aus den gegebenen Anfangssätzen gefolgert, also aufgrund dieser gewusst werden kann. Umgekehrt ist eine logische Folgerung nicht deshalb ein Trugschluss, weil etwa der Schlusssatz falsch ist, weil auch einer oder beide der Anfangssätze falsch sein können und damit der Schlusssatz auch einen ausschließlichen Folgefehler darstellen kann. Trugschlüsse werden in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen untersucht, vorwiegend in der Logik sowie der Psychologie. Es werden verschiedene Arten von Trugschlüssen klassifiziert. Diese werden üblicherweise in zwei Kategorien aufgeteilt: formale Trugschlüsse und informale Trugschlüsse. Einige sogenannte informale Trugschlüsse sind genau genommen gar keine Trugschlüsse, sondern korrekte Schlüsse mit einem bestimmten falschen Anfangssatz. Dieser Anfangssatz ist aber so allgemein und wird häufig nicht wahrgenommen, dass sich für darauf aufbauenden Schlussfolgerungen der Ausdruck "informale Trugschlüsse" durchgesetzt hat.

Beispiele

In den folgenden Beispielen stehen "A1" und "A2" für den ersten bzw. zweiten Anfangssatz, "S" für den Schlusssatz.

Bestätigen der Konsequenz

A1: Immer, wenn es regnet, ist die Straße nass.

A2: Die Straße ist nass.

S: Es regnet.

Dieser Trugschluss entsteht vermutlich deshalb, weil Menschen eine Gleichschaltung in beide Richtungen näher liegt als in nur eine Richtung. Es wird von manchen Autoren infrage gestellt, ob es sich wirklich immer um einen Denkfehler oder andererseits vielleicht um sprachliche Missverständnisse handelt oder um andere mögliche Fehler, die in den Studien zu diesem Trugschluss gemacht worden sein könnten. Er wird häufig als Beispiel dafür herangezogen, wie wichtig für die Kompetenz, einen Trugschluss als solchen zu erkennen, der Kontext darstellt. Einerseits ist es sehr schwierig den Trugschluss zu erkennen, wenn abstrakte oder unbekannte Begriffe darin verwendet werden. Bspw. Immer wenn Quack, dann Gugu. Es ist Gugu gegeben, also muss auch Quack. Andererseits wird es konkreter und einfacher infragezustellen, wenn behauptet wird, die Autobahn A8 führt nach München. Tim ist nach München gefahren, also muss er über die A8 dort hingekommen sein. Jeder weiß, dass das falsch ist und Tim auch über eine andere, bspw. eine Landstraße nach München gekommen sein könnte, selbst Menschen, die sich in Bayern überhaupt nicht auskennen.

Argumentum ad Populum

dt.: Argument von der Popularität


A1: Was die meisten Menschen denken, muss stimmen.

A2: Die meisten Menschen denken, Terroristen sind eine größere Gefahr als Autounfälle.

S: Terroristen sind eine größere Gefahr als Autounfälle.


Das Argumentum ad Populum ist ein sogenannter informaler Trugschluss. Genau genommen ist der erste Anfangssatz falsch und der Schlussatz nur noch ein Folgefehler.


Trugschlüsse als Mittel der Manipulation

Wenn ein Trugschluss geäußert wird, von dem der Äußerer weiß, dass es ein Trugschluss ist, so handelt es sich um eine Form der Manipulation. Ein Trugschluss kann auch bei einem andern Menschen vorbereitet werden ohne ihn zu äußern. Die Vorbereitung eines Trugschlusses wird auch als "Boobytrap" bezeichnet.


Fehlerhaftes Denken infrage stellen

Parallel Argumentation

Eine beliebte Methode, trugschlüssiges Denken infrage zu stellen, ist Parallel Argumentation. Hierbei äußert man einen Trugschluss von derselben Art wie das Gegenüber aber so, dass er erkennt, dass der Schlusssatz falsch sein muss und somit den spezifischen Trugschluss als solchen erkennt. Optimalerweise überträgt er dies auf seinen eigenen Trugschluss derselben Art.


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