Antifaschismus
Dieser Artikel stammt (evtl. teilweise) von Rudolph Bauer. Ähnliche Artikel enthält auch sein Buch "Kritisches Wörterbuch des Bunten Totalitarismus".
Tarn-Parole, um totalitäre Eigenabsichten davor zu schützen, erkannt und aufgedeckt zu werden. „Der Trend unserer Zeit: Gegen rechts sein und nicht erkennen, dass der neue Faschismus im linken Gewand und den Farben des Regenbogens daherkommt.“ (Ernst Wolff in einem Telegram-Post am 18. Mai 2024)
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald versammelten sich am 19. April 1945 überlebende Häftlinge auf dem ehemaligen Appellplatz zum Totengedenken. Unter den Teilnehmern befand sich auch der aus der KZ-Haft befreite Gewerkschaftsjournalist Heinz Brandt. Er berichtete, dass die Versammelten wiederholt die beschwörende Losung „Nie wieder“ gerufen haben. In der damaligen Bedeutung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ wurde der Buchenwald-Schwur zur zentralen Parole des ursprünglichen Antifaschismus.
In den bürgerlichen Teilen der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft wurden in der Auseinandersetzung mit dem Faschismus dessen sozio-ökonomische Voraussetzungen ausgeblendet. Es etablierte sich ein „hilfloser Antifaschismus“ (Wolfgang Fritz Haug 1967), der sich in weitgehend ritualisierter Form und durch die abstrakte Negation des NS-Faschismus abarbeitet am ikonenhaft verkürzten Erscheinungsbild des Nationalsozialismus sowie an Anzeichen seiner retrofaschistischen Wiederkehr. Dadurch fehlt dem aktuellen Antifaschismus die Sensibilität und Bereitschaft zur Erkenntnis, dass der demokratiefeindliche Totalitarismus heute in neuer Form wiederkehrt; nämlich als bunt-schillernde Pseudo-Antwort auf den krisenbedingten Verfall der finanzkapitalistischen Ausbeuter-Gesellschaften und auf das Scheitern des neokolonialistischen Globalimperialismus; (siehe Bunter Totalitarismus).
Verbissen in das fratzenhafte Wahnbild des Nazi-Faschismus der Vergangenheit sind die Parteigänger des Antifaschismus gegenwärtig nicht in der Lage zu erkennen, dass sich die totalitären Tendenzen gegenwärtig als „antifaschistisch“ tarnen. Dabei stützt sich dieser geschichtsvergessene und gegenwartsblinde „Antifaschismus“ auf Politik, Polizei, Justiz und Medien sowie auf große Teile der durch letztere ideologisch infizierten Bevölkerung. U. a, instrumentalisiert er so genannte Antifa-Gruppen, die sich vorwiegend aus Jugendlichen rekrutieren, welche maskengetarnt und uniformiert als „schwarzer Block“ in Erscheinung treten. Als antidemokratische, gewaltförmige Pöbel- und Schlägertrupps wiederbeleben die Fake-Antifa-Banden die faschistische SA.
Literatur
- Haug, Wolfgang Fritz: Der hilflose Antifaschismus. Frankfurt am Main 1967