Daniele Ganser
Dieser Artikel stammt von Rudolph Bauer. Ähnliche Artikel enthält auch sein Buch "Kritisches Wörterbuch des Bunten Totalitarismus".
Im Rahmen seiner 2005 erschienenen Dissertation „Nato-Geheimarmeen in Europa“ untersuchte Ganser auf der Basis von Medienberichten und parlamentarischen Untersuchungsergebnissen Gladio, eine italienische Stay-behind-Organisation. Sein Befund: „Washington, London und der italienische militärische Geheimdienst befürchteten, dass der Einzug der Kommunisten in die \[italienische\] Regierung die Nato von innen heraus schwächen könnte.“ Um dies zu verhindern hätten rechtsextreme Terroristen Anschläge verübt, die durch falsche Spuren dem politischen Gegner angelastet wurden. In der Bevölkerung wuchsen dadurch der Wunsch nach mehr Polizei und die Bereitschaft, die Einschränkung der Freiheitsrechte und die vermehrte Überwachung durch die Nachrichtendienste zu akzeptieren. Das US-Außenministerium bezweifelte die Echtheit des von Ganser zitierten Dokuments. Ganser hingegen nannte als Anhaltspunkte für die Echtheit des Dokuments Aussagen von US-Geheimdienstmitarbeitern und des Ex-Chefs der italienischen P2-Geheimloge.