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Spindoktor

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Dieser Artikel stammt (evtl. teilweise) von Rudolph Bauer. Ähnliche Artikel enthält auch sein Buch "Kritisches Wörterbuch des Bunten Totalitarismus".

Agent gewerbsmäßiger Manipulation, der politische und wirtschaftliche Ereignisse mit dem richtigen „spin“ (engl. für „Dreh“ = Wendung bzw. Wertung) versieht, indem er in den Medien für eine meist personalisierende unterschwellig manipulierende Darstellung von Unternehmen, Sachverhalten und Akteuren sorgt.

Spindoktoren geht es in erster Linie darum, ihre Auftraggeber und deren öffentliches Erscheinungsbild in einem möglichst positiven Licht erscheinen zu lassen bzw. deren Gegenspieler in einem hinreichend negativen. Als manipulative Methoden gelten u. a. das Agenda Setting, das Framing, Prebunking und Visualisierungen.

Die Verbindung des Spindoctoring von der Gegenwart – z. B. waren für Kanzler Kohl Wolfgang Bergsdorf oder für den jetzigen Bundespräsidenten Steinmeier Ulrich Deupmann engagiert – zurück in die NS-Zeit erschließt sich exemplarisch am Beispiel des Publizisten Gert Buchheit (1900-1978). Er war während des Zweiten Weltkriegs Offizier im Kommandostab des Militärbefehlshabers in Frankreich; in der Nachkriegszeit wirkte er auftragsgemäß als geschichtspolitischer Spindoktor für den Bundesnachrichtendienst (BND) und dessen Präsidenten Reinhard Gehlen, indem er tendenziöse Artikel und ein Buch verfasste, das die Rolle Gehlens und anderer BND-Mitarbeiter während der Nazi-Zeit schönte.